Teufel

Teufel
Teufel:
Der Name des nach der christlichen Lehre von Gott abgefallenen und zum Widersacher Gottes gewordenen Engels, mhd. tiuvel, tievel, ahd. tiufal, wurde entweder im Zuge der arianischen Mission aus got. diabaúlus, diabulus aufgenommen, das seinerseits über kirchenlat. diabolus, diabulus auf griech. diá-bolos »verleumdend, schmähend; Verleumder; (im A. T.:) Widersacher, Feind; (im N. T.:) Teufel« zurückgeht, oder direkt aus dem Kirchenlat. entlehnt. Das griech. Wort ist eine Bildung zu griech. dia-bállein »durcheinanderwerfen; entzweien, verfeinden; schmähen, verleumden«, eine Zusammensetzung von griech. bállein »werfen; treffen« (vgl. den Artikel ballistisch). Gleichen Ursprungs wie unser Lehnwort »Teufel«, das im Dt. die einheimische Bezeichnung »Unhold« (ahd. unholdo) ablöste, sind aus den roman. Sprachen z. B. gleichbed. it. diavolo, span. diablo und frz. diable, die ihrerseits unmittelbar aus dem Kirchenlat. stammen. – In übertragener Verwendung begegnet das Wort »Teufel« als Bezeichnung für einen boshaften, heimtückischen Menschen, beachte dazu die Ableitungen teuflisch »boshaft, grausam, heimtückisch« (mhd. tiuvelisch) und Teufelei »Bosheit, hinterhältige Gemeinheit, Grausamkeit« (16. Jh.). Siehe auch den Artikel diabolisch.
• Teufel
der Teufel ist los!
(ugs.) »es gibt/herrscht große Aufregung«
Die Wendung geht wohl auf die in vielen Volkssagen verbreitete Vorstellung zurück, dass der Teufel angekettet darauf wartet, Unheil in der Welt zu verbreiten.
hol mich der Teufel!; der Teufel soll mich holen
(ugs.) Ausdruck der Bekräftigung
Mit diesem Ausruf bringt man – wörtlich genommen – zum Ausdruck, dass man dem Teufel verfallen sei, wenn man gelogen haben sollte. Es handelt sich also um eine sehr nachdrückliche Bekräftigung der eigenen Aussage.
den Teufel an die Wand malen
(ugs.) »Unheil heraufbeschwören«
Nach altem Aberglauben, der wohl auf frühzeitlichen Bilderzauber zurückgeht, wird der Teufel durch die bildliche Darstellung beschworen, herbeizitiert. Darauf bezieht sich diese Wendung.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Teufel — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Was zum Teufel ist hier passiert? …   Deutsch Wörterbuch

  • Teufel [1] — Teufel (v. gr. διάβολος, d.i. Ankläger, Verleumder), das personificirte Böse, dem Menschen Feindselige u. Schädliche, der böse Geist, im Gegensatz zu Gott, dem Urheber u. Geber alles Guten. A) Die biblische Lehre. a) Schon in den… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Teufel [2] — Teufel, Name mehrer Thiere, 1) so v.w. Schuppenthier; 2) so v.w. Satan, s.u. Saki c); 3) so v.w. Meerleier, s.u. Spinnenfisch c); 4) so v.w. Seeteufel …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Teufel [3] — Teufel, eine Maschine, ähnlich dem Wolfe, mit welcher die Wolle aus dem Gröbsten zerrissen wird …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Teufel [1] — Teufel (griech. Diabolos, »Verleumder«; hebr. Satan, soviel wie Widersacher), das personifizierte Prinzip des Bösen. Die bereits in den niedern Religionen begegnende Unterscheidung wohltätiger und unheilvoller göttlicher Wesen, wie sie durch die… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Teufel [2] — Teufel, Raubtier, s. Beutelmarder …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Teufel — (grch. diábolos, »Verleumder«; hebr. satan, »Widersacher«; im N. T. auch Beelzebub, Belial, später Luzifer), in der jüd. und christl. Theologie die Verkörperung des Bösen in Gestalt des Obersten der Dämonen (s.d.); die Lehre vom T. wurde erst (s …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Teufel [2] — Teufel, Raubtier, s. Beutelmarder und Tafel: Australische Tierwelt, 18 …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Teufel — Teufel. Dem uralten, orientalischen Begriffe einer Götterzweiheit, getheilt in Licht und Finsterniß, Gutes und Böses, wobei jedoch das Erstere überwiegend erscheint, entkeimte auch im Judenthume die Idee eines bösen Princips, das dem einzigen… …   Damen Conversations Lexikon

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